remixID

Wurzeln * Bräuche * Urbanisierung * Remix
Die kulturellen Identitäten Temeswars
Comenduirea Garnizoanei Timișoara.
September 2021 – November 2022


Temeswar, auch Klein-Wien genannt, die größte Stadt im Westen Rumäniens, ist für seine bunte Multikulturalität bekannt, geprägt von 12 Minderheiten und ihrem toleranten, von Respekt gezeichneten Miteinander.
Aber was definiert eigentlich eben diese Minderheiten?
Wo liegen die Besonderheiten der Lieder und Tänze, des Handwerks und der Lebensweisen, die das heutige Temeswar bereichert haben?
Wir stellen mit remixID eine künstlerische, interdisziplinäre Platform dar, die das kulturelle Andenken der Banater Minderheiten beleuchtet, wobei sie die kulturelle Identität durch den Dialog mit Folklorist*innen, Persönlichkeiten der verschiedenen Minderheiten, Handwerker*innen, Bräuchen und Objekten, geführt von Kulturschaffenden, mit klarem Fokus auf ethnologische und soziologische Forschung, dokumentiert und damit zeitgenössischen Künstler*innen (Komponist*innen, Grafik Designer*innen, Schauspieler*innen, etc.) eine Platform gibt, das Dokumentierte mit neuen Technologien zu remixen.

So schafft remixID einen tieferen Einblick in die Authentizität und Originalität der Minderheiten aus dem Westen Rumäniens und vermischt dieses Bild behutsam und bewusst mit zeitgenössischen Ansätzen aus Kunst und Kultur.

Mit dem Projekt remixID unterstützten die META Spațiu Association in Zusammenarbeit mit dem Wiener Klangkünstler U.KUSTIK den interkulturellen Dialog zweier ausgewählter Minderheiten im Banat.
Die Dialogfrequenz zwischen der fieberhaften Stadt und dem ruhigen Dorfleben hergestellt. Diese wird geschaffen von erfahrenen Kulturschaffenden, welche die ländlichen und urbanen Klänge und Lieder dokumentieren werden, und U.KUSTIK in Zusammenarbeit mit Foto- und Videokünstler*innen, die durch die Überlappung der zwei Welten eine multimediale Collage hervorbringen.
Es kommt zu einem Remix von Musik, Klängen, Stimmen und dem immateriellen Bild altertümlicher Lebensweisen mit den vibrierenden Sounds und Blitzlichtern der Stadt, der verrückten Jagd nach dem Neuen, mit anderen Worten: der Konsumgesellschaft. So entsteht eine Brücke zum immateriellen kulturellen Erbgut mit einer tiefer gehenden Resonanz im Hier und Jetzt.

www.remixid.ro

Ulrich P. Schleicher / U.KUSTIK http://www.ukustik.com/

Olga Török, Mirela Vlăduți / META Spatiu Association https://www.metaspatiu.art/


Der Klangkünstler Ulrich P. Schleicher wurde von remixID für eine bilaterale Zusammenarbeit eingeladen. Seit seinem freiwilligen sozialen Jahr in Sibiu pflegt der Künstler damals geknüpte Kontakte in die rumänische Kulturbranche. Bisherige Konzerte in Rumänien fanden mitunter als Stamm-Musiker im damaligen Bohemien Flow 2010-11 oder beim Eröffnungskonzert des WeltKulturCafes (2013) in Sibiu statt.

Auf seinem Album „SaitnkiniSessions“ (2015) findet sich mit dem Stück „PoFa“ ein Original in rumänischer Sprache aus eigener Feder seines Duos „DU und das O“. Dem soll nun die Zusammenarbeit mit der META Spațiu Association folgen.

Als kulturanthropologisch interessierter Musikproduzent plant Herr Schleicher die Komposition und Produktion von vier Werken und ein Konzert in Timisoara in dem diese vier Werke zusammen mit weiteren künstlerischen Ausdrucksformen des Projekts öffentlich präsentiert werden sollen.

Suzana Dan Bildende Künstlerin, Kulturmanagerin, Managerin der Rezidenţa BRD Scena9 Jurymitglied

"Die Geschichte des friedlichen Zusammenlebens von zwölf ethnischen Gruppen in der als "Kleines Wien" bekannten größten Stadt Westrumäniens, bildet die Grundlage eines Kulturprojekts, das jenseits der Unterschiede zwischen diesen Kulturerbgütern hinaus darauf abzielt, neue Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Generationsmarkenzeichen und ihrer Wiederverbindung durch Informations- und Erfahrungsaustausch wiederherzustellen. "remixID" hat die Bedeutung eines Kulturprojekts, das das Bild einer Stadt in den Besonderheiten kleiner Geschichten, Traditionen und des Alltags identifiziert. Dies ist äußerst wichtig, insbesondere beim Aufbau der zukünftigen europäischen Kulturhauptstadt, deren Hauptnutznießer in erster Linie seine Bewohner sein sollten."

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